Gänseblümchen-Öl gegen blaue Flecken
Es wächst unscheinbar in unseren Gärten. Sogar im Rasen, der regelmäßig gemäht wird, kann es sich durchsetzen. Bei Sonnenschein öffnet es die Blüten, abends und bei trübem Wetter hält es diese geschlossen. Ähnlich der Sonnenblume wandert es mit seinem Kopf mit der Sonne mit und Kinder basteln daraus wunderschöne Blumenketten. Die Rede ist vom Gänseblümchen (Bellis perennis), das sogar zur Heilpflanze des Jahres 2017 ernannt wurde! Und das zurecht wie ich finde, denn das unscheinbare Gänseblümchen hat einiges an Heilkraft in sich.

Heilpflanze 2017
Das Gänseblümchen gehört zur Familie der Korbblütler (wie auch der Löwenzahn, die Margeriten und die Sonnenblumen) und ist eigentlich überall zu finden – am Wegesrand, auf Wiesen und in Gärten. Die ersten Blüten zeigen sich im Frühjahr im März und blühen bis in den November hinein. Genutzt werden sowohl die Blüten, als auch die Blätter. Das Gänseblümchen wird bei äußeren Beschwerden wie Hautunreinheiten wie Akne, Wunden und Blutergüssen verwendet. Aber auch innerlich ist es ein bekanntes Hausmittel in der Volksmedizin. Ich trockne die Blüten gerne und hebe sie in verschlossenen Gläsern auf – als Zutat im Tee oder für mein selbstgemachtes Kräuter-Blüten-Salz. Die frischen Blüten verwende ich als Erste-Hilfe-Mittel für blaue Flecken:

Anleitung Gänseblümchen-Öl
Rund eine Handvoll Gänseblümchenblüten sammeln, in ein Glas (Größe Marmeladeglas) geben und mit Öl (z.B. Olivenöl oder Mandelöl) bedecken. Das Glas in die Küche stellen, vier Wochen lang immer wieder schütteln. Zum Schluss wird das Öl durch ein Sieb abgeseiht, in ein dunkles Glas abgefüllt und an einem dunklen, kühlen Ort aufbewahrt. Tipp: Wer kein dunkles Glas zur Hand hat, kann das durchsichtige Glas mit Alufolie umwickeln!





Tipp: Gänseblümchen-Salbe mit Bienenwachs
Das fertige Gänseblümchen-Öl (den so genannten Ölauszug) könnt ihr entweder im dunklen Glas aufbewahren oder zu einer praktischen Salbe verarbeiten! Dafür nehmt ihr 50ml des Gänseblümchen-Öls, füllt dieses zusammen mit 5g Bienenwachs in ein sauberes (sterilisiertes) Marmeladeglas ein und erhitzt beides langsam im heißen Wasserbad. Zwischendurch vorsichtig umrühren, damit sich die beiden Substanzen gleichmäßig verbinden. Zum Schluss füllt ihr die noch flüssige Substanz in vorbereitete saubere (sterilisierte) Gläschen oder Salbentiegel aus der Apotheke ab. Nach kurzer Zeit hat sich die Salbe verfestigt. Sollte sie euch noch zu wenig fest sein, könnt ihr das ganze Prozedere nochmal wiederholen und mehr Bienenwachs einrühren! Die selbst gemachte Gänseblümchen-Salbe verwende ich gerne bei Hautunreinheiten, kleinen Wunden und blauen Flecken!
Noch mehr Tipps und Rezepte von mir erfährst du in meinen Workshops
in meiner Kräuterküche in Bürmoos!
Gänseblümchen zum Essen
Das hübsche Gänseblümchen zählt zu den essbaren Blüten! Ihr könnt das Gänseblümchen zum Beispiel für den Salat (Gänseblümchen im Salat), als Zutat im Topfen-Joghurt-Aufstrich oder als Hingucker in der Frühlingssuppe mit Kräutern wie Brennnessel, Löwenzahn und Bärlauch verwenden. Auch als Tee tut es mithilfe der enthaltenen sekundären Pflanzenwirkstoffe (Saponine) seinen Dienst – beispielsweise bei Husten, zur Anregung des Stoffwechsels oder gegen Frühjahrsmüdigkeit.

Buchtipp für Wildpflanzen
Der BLV Verlag hat mir das Buch „Der Wildpflanzen Praxis-Coach. 100 Rezepte für Küche, Gesundheit, Haus & Garten“ zur Verfügung gestellt. Das Rezept für das Gänseblümchen-Öl findet ihr auf Seite 64. Das Buch gibt einen guten Überblick über die Grundkenntnisse im Umgang mit Wildpflanzen, beispielsweise wann der passende Zeitpunkt zum Sammeln von Kräutern ist, wo sie am besten getrocknet werden und wie man sie in der Küche verwendet. Pflanzenportraits beschreiben detailliert die wichtigsten Faktoren (wie Standort, Aussehen und Blütezeit) zur Bestimmung. Viele Rezepte, nach den Jahreszeiten gegliedert, mit spannenden Informationen machen das Buch zu einem praktischen Werk für alle die Pflanzen aus Wald und Wiese lieben!

