Was ist eigentlich Topinambur?
Der Herbst ist die Zeit der Wurzeln und Knollen. Meerrettich (Kren) wird ab September ausgegraben, die Wurzeln verschiedener Kräuter (wie zum Beispiel Beinwell), aber auch die Knollen des Topinambur! Kennst du nicht? Ich verrate dir, warum es sich auszahlt die kleinen Knollen im Garten oder am Balkon zu kultivieren und wofür du diese verwenden kannst!

Wissenswertes zur Topinambur-Knolle
Die Topinambur-Knolle ist keine in Europa heimische Pflanze, sondern wurde Anfang des 17. Jahrhunderts aus Amerika importiert. Sie ist mit der Sonnenblume verwandt und bildet unterirdische Ausläufer. Die Pflanze blüht gelb, die Farbe der Knollen ist je nach Sorte beige-braun bis violett-braun. Zur Kultivierung der Pflanze benötigt man lediglich einige Knollen. Im besten Fall werden sie, aufgrund ihrer unterirdischen Ausläufer, in einem Gefäß befüllt mit Erde eingepflanzt, um das Gemüsebeet vor Überwucherung zu schützen. Gepflanzt werden die Topinambur-Knollen an einem sonnigen Standort von März bis Anfang Mai, geerntet wird im Herbst bis in den Winter hinein. Aufgrund ihrer begrenzten Lagerfähigkeit sollten sie möglichst rasch verarbeitet werden.
Top Ballaststoff mit wenig Kalorien
Topinambur hat wenig Kalorien, besitzt allerdings aufgrund des hohen Ballaststoffanteils eine sättigende Wirkung. Das besondere am Topinambur ist der nicht verwertbare (lösliche) Ballaststoff Inulin. Er unterstützt als präbiotischer Ballaststoff die Darmflora und sorgt für die Ansiedelung guter Darmbakterien. Weiters sorgt Inulin für eine verbesserte Mineralstoffaufnahme (Calzium und Magnesium) und ist in weiterer Folge positiv für den Knochenaufbau. Ein interessanter Aspekt für Diabetiker: Inulin wird durch Enzyme und Säuren in eine insulinunabhängige Form von Zucker umgewandelt. Allerdings entsteht bei der Verstoffwechslung von Inulin Fruktose, darum ist die Topinambur-Knolle für Menschen mit Fruktoseintoleranz nicht empfehlenswert!

Rezeptideen mit Topinambur
Topinambur lässt sich in der Küche vielseitig verwenden. Allerdings sind die Knollen nicht lange haltbar sind, sodass ich sie möglichst rasch verarbeite. Topinambur kannst du für deine Gemüsesuppe verwenden, in feine Scheiben schneiden und zu Chips verarbeiten oder trocknen und anschließend mit dem Thermomix fein mahlen, so hast du selbst gemachtes Topinambur-Pulver (für Brotteige beispielsweise)! Meine Kinder lieben das klassische Erdäpfel-Gröstl, hier könnt ihr anstelle der Kartoffeln die Topinambur-Knollen verwenden:
Topinambur-Gröstl mit Speckwürfel, Lauch und Kresse
Zutaten:
2 Handvoll Topinambur-Knollen
1 Stange Lauch
Speck in Würfel geschnitten
Kresse
Zubereitung:
Die Knollen habe ich gewaschen (von der Erde befreit), geschält, in Stücke geschnitten und im Thermomix gegart (15 Minuten / Varoma / Stufe 1). Tipp: Ins Garwasser habe ich einen Esslöffel von der selbst gemachten Gemüsepaste gegeben, das sorgt für ein köstliches Aroma! In der Zwischenzeit habe ich den Lauch in feine Ringe sowie den Speck in Würfel geschnitten und in der Pfanne angeröstet. Nach der Garzeit kommen die Knollen in die Pfanne und werden zusammen mit dem Speck und dem Lauch ein paar Minuten angeröstet. Das Topinambur-Gröstl habe ich mit frischer Kresse von der Fensterbank serviert!
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in meiner Kräuterküche in Bürmoos!

